Wir sind zwei Familien, die sich im April 2020 in der Uni Klinik Köln kennenlernten. Unsere jeweils großen Jungs kämpften dort gegen den Krebs. Durch das gemeinsame Doppelzimmer kamen wir Eltern als Begleitperson schnell ins Gespräch. Automatisch unterstützte man sich durch bloße Anwesenheit und den gegenseitigen Austausch über Therapie, Heilungschancen, aber auch alltägliche Sachen.
Während der Therapie wurden wir vom Pflegepersonal, von Ärzten, Physiotherapeuten, sowie dem Sozialteam und dem Förderverein der Klinik gut betreut.
Auch ein Verein zur Unterstützung krebskranker Kinder bot uns tolle Ablenkung, wenn es der klinische Zustand zuließ.
Nach dem Tod unser Jungs im Juli und November 2020 fehlten uns nicht nur unsere tapferen Kämpfer. Der Kontakt zu vielen Menschen, wie das Krankenhauspersonal, Physiotherapeuten und Taxifahrer, die wir während der Therapie regelmäßig und häufiger als unsere eigenen Familienglieder sahen, brach ab.
Auch der Austausch mit anderen Eltern auf dem Stationsflur, im Spielzimmer oder der Tagesklinik fand nicht mehr statt.
Gespräche mit Freunden, der eigenen Familie oder auch mit Therapeuten helfen uns auch heute noch sehr, jedoch ersetzt es für uns nicht den Austausch mit ebenfalls betroffenen Familien.
So kam es, dass unsere zwei Familien den Kontakt weiter intensivierten. Durch das gemeinsame Schicksal fühlten wir uns verbunden und verabredeten uns häufiger. Da wir merkten ,dass es uns sehr gut tat, kam uns bei einem gemeinsamen Treffen die Idee, einen Verein zu gründen, um somit auch anderen betroffenen Familien die Möglichkeit zum Austausch zu bieten.
Wir wenden uns hierbei gezielt an Familien mit minderjährigen Geschwisterkindern, um gemeinsame Freizeitaktivitäten zu unternehmen. Diese Aktivitäten sollen Lichtblicke für die Familien sein und den Raum für ungezwungene Gespräche schaffen.